Inbetriebnahme läuft nach Plan: NASA-Sonde Psyche schickt erste Fotos zur Erde

Seit fast zwei Monaten ist Psyche auf dem Weg zum gleichnamigen Asteroiden. Bei der Inbetriebnahme läuft bislang alles genau nach Plan. Nun gibt es erste Fotos.

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Sterne

Die Aufnahme – unbeschriftet und beschriftet

(Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU)

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Knapp zwei Monate nach ihrem Start hat die NASA-Sonde Psyche die ersten Bilder aufgenommen und damit bestätigt, dass die beiden Kameras an Bord funktionieren. Das teilte das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA jetzt mit und veröffentlichte ein Mosaik der Aufnahmen, das Sterne im Sternbild Fische zeigt. Außerdem erklärten die Verantwortlichen, dass seit dem Start der Sonde alles nach Plan verlaufe und die nacheinander in Betrieb genommenen Instrumente einwandfrei funktionierten. Nächste Woche soll mit dem Neutronendetektor das letzte aktiviert werden. Für die Tests bleibt noch genügend Zeit, die Sonde soll den Asteroiden Psyche erst 2029 erreichen.

Fotografiert wurden die abgebildeten Sterne, "weil die Kameras bei dem ersten simplen Funktionstest dorthin gezeigt haben", erklärt das JPL jetzt. Deshalb ist auf den Bildern nichts Bemerkenswertes zu sehen, aber es gibt eine Version mit den Namen von Dutzenden von Himmelskörpern. Für die Verantwortlichen sind die Bilder trotzdem aufregend, schließlich zeigen sie zum ersten Mal, dass die Kameras auch im interplanetaren Raum funktionieren. Richtig spannend wird es im Jahr 2026, wenn Psyche auf dem Mars Fahrt aufnehmen soll. Dann sollen Bilder vom Roten Planeten gemacht werden. 2029 sollen dann die Bilder von Psyche folgen.

Als die Instrumente in Betrieb genommen wurden, erhielten die Verantwortlichen ein "unerwartetes Geschenk", wie sie sagen. Das an Bord befindliche Magnetometer hat eine Sonneneruption beobachtet und in der Folge weitere festgestellt. Mit der Sonde wird man also in den nächsten Jahren das so genannte Weltraumwetter beobachten können. Bei den Beobachtungen habe man auch bestätigen können, dass die Sonde selbst "magnetisch ruhig" ist, also die Messdaten nicht beeinflusst. Auf der Erde konnte das Magnetfeld der Sonde nicht genau genug vermessen werden, um dies zu bestätigen. Das sind sehr gute Voraussetzungen für die geplante Forschung.

Psyche ist am 13. Oktober in Richtung des metallreichen Asteroiden gestartet, nach dem sie benannt wurde. An Bord einer Falcon Heavy von SpaceX hob sie vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab. Von den anderthalb Millionen Asteroiden im Asteroidengürtel sind nur etwa neun überwiegend metallisch – Psyche ist der größte von ihnen. Deshalb ist er für die Forschung besonders interessant, weshalb die Sonde zu ihm geschickt wurde. Derzeit geht man davon aus, dass es sich bei dem Himmelskörper um den verbliebenen Kern eines ehemaligen Planeten handelt. Seine Analyse verspricht daher einzigartige Erkenntnisse.

(mho)